Tief erschöpft vom Lebenwollenmüssen und der Simulation scheinbarer Lebendigkeit in einer Scheinwelt entfliehe ich allabendlich dem „therapeutischen Umfeld“. Die Ballerina kann den Tanzsimulator bedienen, doch tanzen wird sie dadurch nicht wieder können
Autor: Niobe
Mein Gott war sterblich
L’échec 2
Bleibt also das Überleben im échec eines insofern zumindest authentischen Ich?
L’échec
Im échec - nach Jean Améry dem schicksalhaften, irreversiblen und absolut unerbittlichen Scheitern - zu überleben scheint mir weniger unmöglich als gegen ihn anzuleben
300 Tage>
Ich leide an Deinem Tod.
Fehlentscheidungen und Schlamperei>
Er sprach aus, was meine Seele längst schon weiß, was aber niemand wahrhaben will und was nicht einmal ich selbst zu Ende zu denken wage.
Wo ist mein DU?>
... nichts mehr tun, wollen, werden, schaffen müssen. Wir hatten doch alles, was wir erreichen wollten und das hat man uns so grausam zerstört. Ich kann nicht mehr kämpfen ich weiß nicht wofür! Bitte lass mich doch zumindest mit dem Streben in Ruhe!!!
Ich möchte in meinem Kummer wohnen >
Ich sehe keinen Grund, einen ziel- und aussichtslosen Kampf zu führen. Um zumindest weiter atmen zu können, muss ich eine Daseinsorganisation finden wollen, in der ich nichts mehr wollen können muss, außer vielleicht "in meinem Kummer zu wohnen"
Der Schleier
Verwitwung sollte als Grund ausreichen, nicht mehr leistungsfähig sein zu können. Generationen von älteren Witwen und Witwern lebten und leben in einer solchen Position, befreit von dem Druck, der auf dem bleiernen Kummer zusätzlich lastet: dem Erwartungsdruck, Erfolgsdruck, Fortschrittsdruck, Entwicklungsdruck, Leistungsdruck, Therapiedruck, Genesungsdruck, Resilienzdruck, Existenzdruck.
Inferno>
Hätte man DICH an dem Ort belassen, wo DU warst und die Dinge so unternommen, wie sie geplant waren, wäre das Bett neben mir jetzt wahrscheinlich nicht kalt.