Realitätsverweigerung

Auflehnung – Ablehnung – Hinwendung – Zuwendung

Bei schweren Verlusten verweigern wir uns als Trauernde zunächst der Realität. Obwohl wir wissen … können wir es nicht glauben.

Das Entsetzen ist zu groß, als dass die liebende Seele begreifen könnte oder wollte, was hier wirklich geschehen ist. So war das das nicht geplant und so sollte es auch nicht sein.

Mein Schrei klingt seltsam.
Zu schwach für das ungeheuerliche
(Irmgard Hülsemann)

Immer wieder bleibt die unleugbare Wirklichkeit unwirklich, weil unser Herz ihr unmöglich zustimmen kann.

Hinzu kommt eine große Angst vor dieser aufgezwungenen Realität. Was also liegt näher, als sich ihr zu verweigern und sich aufzubäumen gegen all das, was hier passiert ist.

Vielleicht wirst du den Verlust deines geliebten Menschen nie akzeptieren,
aber du kannst akzeptieren,
wie du dich damit fühlst

Vielfach gilt Akzeptanz als Königsweg der Trauer Vielfach erleben Hinterbliebene den Tod eines nahen Menschen auch als letztlich stimmigen Abschluss eines langen Prozesses.

Genauso oft aber gibt es unannehmbare Unstimmigkeiten am Tod und Sterben eines Menschen.

Es ist durchaus verständlich, wenn du dich weigerst, diese zu akzeptieren.

Das Herz darf sich danach sehnen, dass alles nur wieder wird, wie es war.

Du musst jetzt (noch) nicht begreifen, dass dein geliebter Mensch sterben musste.

Aber auch später darfst du dir immer wieder gestatten, nicht verstehen zu wollen, was zu schwer zu verstehen ist.

Die Befürchtung, insbesondere von Angehörigen und Freunden, dass Trauernde damit in einer Phantasiewelt verharren, ist unbegründet.

Es geht über meine Kräfte, zu verstehen, dass …

Schreiben kann ein Ersatz für Sprechen sein.

Trauernde leiden oft unter Isolation durch Schweigen, aus Angst vor Berurteilung, Unverständnis oder Ablehnung durch andere.

Im Schreiben können wir uns einem gedachten Gegenüber zuwenden, das ohne Wertung oder Belehrung zuhört

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