Es kann doch nicht sein

Was der Kopf weiß, ist für das Herz unerträglich.

Du bist tot, weg – für immer! Dein Leben ist vorbei! Nicht einmal in Gedanken kann ich das Ausmaß dieser gnadenlosen Realität aushalten und doch hämmert dieser eine Gedanke rund um die Uhr auf mich ein. Noch immer bin ich weit davon entfernt, der Wirklichkeit emotional standzuhalten.

Natürlich “weiß ich”, aber es stimmt nicht. Ab und zu “leuchtet” mir ein, dass es “wahr” sein könnte – und dann ergreift mich maßlose Verzweiflung.

Ständig in eine Realität krachen, die nicht wahr sein dürfte

Du bist überall NICHT. Wie ein Fotonegativ erscheint mir die Welt, wie die verlorene Form der Skulptur meines verlorenen Lebens, durchdrungen von Deiner allgegenwärtigen Abwesenheit.

Dass Menschen sterben, das wusste ich schon immer. ABER: Ich weiß erst jetzt, was es bedeutet, dass man das NICHT nicht verstehen oder begreifen kann.

aus meiner Chronik

Nichtsein ist nicht begreifbar

Es scheint, dass das Unterbewusste kein „Nicht“ kennt.
Der Satz ‚Der geliebte Mensch existiert nicht mehr‘ ähnelt in gewisser Weise dem Satz ‚Das Blau existiert nicht‘.
Um diesen Satz zu begreifen, muss man sich das Verneinte vorstellen. Das Nichts und damit das Nichtsein des geliebten Menschen lässt sich nicht denken und schon gar nicht begreifen.
Und doch ist der Tod des geliebten Menschen Wirklichkeit.

Treffende Worte

Was der Kopf weiß, ist für das Herz unerträglich.

Die emotionale Realität der Trauer lässt sich kaum in Worte fassen. Literatur kann für Trauernde da zu einer wichtigen Verbündeten werden.

Schriftstellerinnen und Schriftsteller trauern nicht anders. Nur können sie manchmal der Trauer die Worte besser geben, die anderen versagen.

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